Antennen im Nebel

Antennenvergleich auf dem höchsten Gipfel in Nordhessen. Hoher Meißner, SOTA DM/HE-253, "Kasseler Kuppe". Antenne 1: Ein 20 m langer Draht endgespeist mit Trafo1:49. Antenne 2: Ein Dipol 2 mal 9,50 m mit Zweidrahtspeisung. Dazu 8° C und dicker Nebel. Wir suchen Schutz in der Hütte und packen aus: KX2, 5 Watt und Morsetaste. Schdulle, ahle Wurschd und Thermoskanne. 

Wir hatten heimlich gehofft, hier über den Wolken zu sein. Doch wir stecken mitten drin und hängen unsere Antennen in den Nebel. Einen endgespeisten Dipol. Der hat sich schon lange bewährt. Und eine neue Antenne als Experiment.

Ein Dipol mit 2 mal 9,50 m mit einer 8 Meter langen Zweidraht-Speiseleitung aus Kabelbeständen der Nationalen Volksarmee der DDR damals. "Leichte Feldleitung". - Probiere alles und behalte das Beste.

Die beiden Kupferlitzen sind dicht beieinander. Die Impedanz liegt sicher zu tief. Aber wir wollen heute nicht herum spekulieren. Wir wollen heute ausschließlich den Praxistest. - Ingo (DK3RED) hat uns darauf gebracht. Er fiel uns auf mit seinem Super-Signal und QRP und CW aus dem Wald. Er hat die Antenne hier beschrieben. Und die haben wir nachgebaut. Und heute werden wir sehen, ob sie geht oder nicht. 

Wir hängen beide Antennen in gut 5 m Höhe auf und wollen zum Vergleich dann einfach am Transceiver umstecken. 

Mit dem Handy verbinden wir uns mit unserem Web-SDR in Morschen und messen die Feldstärke des eigenen Signals. Wir stecken die Antennen um, tunen neu und vergleichen.

Wie treffen Telegrafie-Freunde auf dem CW-Band, die mit uns den Test machen und berichten, welche Antenne jeweils lauter ist. Nebenbei kommen noch ein paar SOTA-QSOs ins Log.

Und hier das Ergebnis:

Beide Antennen sind super. Im 40-Meter-Band sind sie gleichauf. Die neue Strippe geht auf 20 m nicht so gut, ist aber dem endgespeisten Draht leicht überlegen auf den höheren Bändern. 

Und: Vier durchgefrorene Gestalten, die jetzt voller neuer Erkenntnisse zurück zum Parkplatz wandern und sich auf die Heizung im Auto freuen.

Robert (DL5FCE), Bernhard (DK5FN), Klaus (DF3GL) und Bernd (DK1DU)