So sieht aus "was davon noch übrig ist".
Der Leuchtturm stand von 1975 bis 1998 in der Nordsee, im Bereich der Außenelbe. Dann wurde das Oberteil vom Leuchtturm demontiert und sollte verschrottet werden. Das Unterteil blieb stehen und wird bis heute als Elb-Fahrwasser-Navigationsbake genutzt. Das Oberteil landete später in Bremerhaven und wurde 2010 mit viel Aufwand auf den Hof vom havenhostel Bremerhaven transportiert. Dort wartet es auf seine zweite Karriere als haventurm Bremerhaven.
DA0L ist das Rufzeichen, mit dem wir schon viele Offshore Leuchttürme aktiviert haben. Mittlerweile ist es für Außenstehende nicht mehr möglich, diese Leuchttürme dafür zu nutzen. Aus diesem Grund kam die Idee auf, dass Oberteil vom großen Vogelsand zu aktivieren. Das LH ist bequem zu erreichen und und im "havenhostel" gab es Platz und Zimmer für uns.
Wir haben die ILLW-Organisatoren im Vorfeld gefragt, ob das LH unter diesen Bedingungen überhaupt noch für das ILLW zählt. Die haben das bejaht und uns für die neue Situation und Position die ILLW Nummer DE0148 zugewiesen. Es ist ja mittlerweile leider so, dass schon etliche Leuchttürme nicht mehr an ihrer ehemaligen Position stehen, gleichwohl aber noch vorhanden sind. Die meisten Türme sind sowieso schon länger außer Betrieb und tragen gar kein Leuchtfeuer mehr. So wird jetzt auch für den Roten Sand schon ein neuer Platz an Land gesucht, weil er in der jetzigen Position nicht mehr zu unterhalten ist. Aber das ist eine andere Geschichte.
Nun erst ein paar Leuchtturm Impressionen.
Der Turm ist nicht ganz einfach begehbar und nicht wirklich benutzbar. Drinnen ist viel desolat, es ist feucht und dreckig.
Wegen der günstigen Rahmenbedingungen konnten wir mehr Personal als sonst mitnehmen ;-). Unsere Crew von links nach rechts:
Gregor DL1BFE, Siggi, Volker,Ursel, Manfred, Giesela (unliz.), Klaus DF3GL. Volker DF2JI ist der Fotograf und gerade nicht im Bilde.
Apropos, letzte Kneipe vor New York, die heißt "Treffpunkt Kaiserhafen" und die will ich hier auch vorstellen. Das ist ein extrem uriges, maritimes Lokal in Bremerhaven und auf jeden Fall einen Besuch wert. Es gibt dort eine Junker Taste an der Wand und hinter der Theke hängt eine alte Schifffunkstation.
Wir waren auf Kurzwelle und auf QO100 in CW QRV.
Als KW-Station gab es einen IC-7300 und eine ZS6BKW Antenne mit doppelter Länge. Die Antenne haben wir zwischen dem LH und Hostel, frei in ca. 15 m Höhe, aufgehängt. Sie funktionierte auf 80 m und 40 m sehr gut. Wir erhielten durchweg bessere Rapporte als wir vergaben. An die Bänder über 40 m ließ sie sich mit dem on Bord ATU im IC-7300 nicht mehr anpassen!? Alle Versuche, das zu ändern, funktionierten nicht. Mit zweimal 5 m Draht und 15 m Koaxkabel konnten wir einen Dipol für 20 m improvisieren. Leider war es dort kontestverseucht, sodass die Aktion nicht viel gebracht hat.
Für QO100 hatte Volker eine /p Station, bestehend aus einem IC-703 TRX, einem Hilberling UDL16 Transverter mit einer 80 cm Offset Schüssel.
Unser ILLW Event in Bremerhaven war eine runde und schöne Sache.
Neben dem Amateurfunk haben wir die Geselligkeit in der erweiterten Gruppe gepflegt. In Bremerhaven fanden zeitgleich auch die "Maritimen Tage" statt und es gab dort noch viele
andere Highlights.
Dazu gehörte auch ein Gegenbesuch bei DK0SN, auf dem Hochseeschlepper Seefalke, vom Schifffahresmuseum. Wir waren daher nicht
ausschließlich und unentwegt QRV, gleichwohl haben wir uns bemüht, uns mit anderen Leuchttürmen, Feuerschiffen und sonstigen
Stationen zu unterhalten und damit die Tradition im Sinne des ILLW gepflegt. Aufgrund des Zeitungsartikels hatten wir einig Besucher, teils liz teils unliz., mit denen wir über Amateurfunk gesprochen
haben.
Außer der QO100 Anlage hatten wir diesmal nur einen TRX für die Kurzwelle in der Luft. Da unser SSB Operator Uwe DL3BJ ausfiel, waren wir fast ausschließlich in CW QRV. So haben wir ~125 Verbindungen im Log, was in Anbetracht der gegeben Bedingungen ein zufriedenstellendes Resultat ist. Das ILLW ist kein Kontest und es werden auch keine Plätze verteilt.
Nächste ILLW Termin ist der 17. und 18. August 2024.