EFHW

Hühnerleitern und endgespeiste Antennen sind Lieblingsthemen vieler Funkamateure. In der Theorie ganz einfach, in der Praxis viele Überraschungen. Die Endfed-Halfwave (EFHW) und ihr Koppler (Foto) gehört zu unseren Lieblingen im Wanderrucksack. Über die Jahre haben wir experimentiert und wollen unsere Erfahrungen gern teilen.

Die Theorie ist einfach: Bei einem Lambda-Halbe-Draht fließt in der Mitte Strom und die größte Spannung ist an den Enden. Wer am Ende speisen will, muss die Impedanz von 50 Ohm auf mindestens 2.500 Ohm transformieren.

Die EFHW hat für den schnellen Aufbau und bei QRP-Betrieb Vorteile:

  • In der Regel braucht man nur einen Aufhängepunkt.
  • Speisepunkt und Ende dürfen niedrig hängen (Spannungsbauch).
  • Sie funktioniert auf mehreren Bändern.
  • Wenn die Drahtlänge stimmt, sind die Verluste im Koppler niedrig.

Unser aktueller Koppler hat 3 Primär- und 24 Sekundärwindungen (mehr als in der Skizze). Der Kern ist aus Ferrit und hat die Bezeichnung FT-82-43. Die Windungen sind aus Kupfer-Lackdraht 0,6 bis 1 mm. Bei dickem Draht wird es eng auf dem Ringkern. Wir haben einfach weitergewickelt und nicht umgeschlagen wie in der Skizze. Über dem Eingang liegt bei uns ein Keramik-C von ca. 50 bis150 pF. Der Wert ist nicht kritisch. Der Massepunkt (Koax-Mantel) ist herausgeführt zum Anschluss von Radials.

Zum Abschluss kommt ein Schrumpfschlauch über den Koppler oder er bekommt ein feines Gehäuse.

Uns sind vier Punkte aufgefallen, die den Wirkungsgrad der Antenne merklich verbessern:

  1. Radials
    Am Ende der Antenne im Speisepunkt fließt kaum Strom. Und dennoch machen sich ein paar Radials positiv bemerkbar. Drei Stück genügen, 5 bis 6 Meter lang. Sie liegen auf dem Boden.
  2. Strahler-Länge
    20,30 m Länge ist bewährt. Das ist der beste Kompromiss für Resonanzen im 40- und im 20-Meter-Band. Und bei unterschiedlichen Aufbauformen.
  3. Speisepunkt
    Der Koppler (Speisepunkt) sollte nicht wesentlich höher als ca. 1 Meter über dem Erdboden hängen. Dann entfalten die Radials ihre beste Wirkung und das SWR ist optimal. Siehe SWR-Diagramm oben.
  4. Koaxialkabel
    Bei kurzen Längen (bis 5 Meter) genügt notfalls ein dünnes Koaxkabel (z.B. RG-174). Besser sind allerdings gute Kabel. Wer kein Watt verschenken will, muss halt mehr schleppen.

Strahler: blau, 20.30 m lang.
Boden-Radials (3 Stück oder mehr): rot, je ca. 6 m lang
Koaxialkabel: schwarz, siehe oben und nicht länger als nötig

Als Mast haben sich bei uns sowohl 6 m als auch 10 m lange Angelruten bewährt. Oder wir werfen eine Maurerschnur in einen Baum und ziehen daran die Mitte des Strahlers hoch.

Mit der Antenne lässt sich sogar auf dem 80-Meter-Band gut funken. Als Lambda-Viertel-Strahler. Dazu entfernen wir den Koppler und schließen Strahler und Radials direkt ans Koaxialkalel an.

Wir wünschen viel Spaß und Erfolg beim Antennenbauen und viele schöne Portabel-Funkverbindungen.

Wir sind dankbar für die guten Ideen von HB9EAJ und HB9BCB:

https://hb9sota.ch/hb9eaj/
https://hb9sota.ch/wp-content/uploads/2018/01/Slim-EFHW-Koppler.pdf