Angelblei und Maurerschnur

"Wie habt ihr denn den Draht da hoch gekriegt?" - Die Frage hören wir oft. Neugierige Passanten sprechen uns an, wenn wir im Wald funken oder auf dem Berg. Die Lösung ist verblüffend einfach, aber ein bisschen Übung gehört schon dazu.

Je kleiner die Leistung, desto mehr Freude liegt in jeder Funkverbindung. QRP braucht gute Antennen, sonst muss man sich zu sehr mühen um die Freude. Lange Drähte haben sich bewährt. Sie müssen möglichst hoch hängen. Das ist nicht immer einfach.

Ahle Wurschd und was zu trinken. Das muss in den Rucksack. Dazu Transceiver (367 g), Morsetaste (32 g), Akku (430 g) , Antennendraht (220 g) und Abspannleine mit Wufgewicht (78 g). Angelruten nehmen wir nur selten mit. Nur dahin wo keine Bäume stehen.

Am liebsten schleudern wir unseren Draht hoch in einen Baum. Dazu brauchen wir eine ganz dünne Maurerschnur und ein Angelgewicht.

Angelblei in Birnenform wirft sich am besten. Vor dem Einsatz tauchen wir die Gewichte in Farbeimer. Dann finden wir sie leichter wieder im Baum oder auf der Wiese. Manchmal gehen sie dennoch verloren oder bleiben oben hängen. Wir haben immer genügend Ersatz dabei.

Als Wurfleine hat sich Maurerschnur bewährt. Möglichst dünn, möglichst leicht. Bei der abgebildeten Schnur geht das mit 60-Gramm-Gewicht am besten. Wenn schon viele Knoten in der Schnur sind, hängt sie manchmal am Baum, und wenn die Schnur schwerer ist, dann fliegt sie nicht so leicht nach oben. Dann nehmen wir lieber 80 g. Das zwickt beim schnellen Schleudern ein bisschen am Finger, aber der Schmerz ist ja nur kurz. 

Wir schleudern das Gewicht im Kreis und lassen im richtigen Moment los. Dann fliegt das Ganze hoch und bei Glück über den gewünschten Ast. Das Gewicht kommt hinten runter und wir können den Antennendraht hochziehen.

Vor dem Wurf legen wir ausreichend Schnur auf dem Boden zurecht. Beim Abflug verhakt sich die Leine gern an Gräsern, Kräutern und kleinen Zweigen. Das bremst dann die Ballistik. Ein Wanderhut kann helfen. Oder besser noch ein Falt-Behälter für Wufleinen, den man umgekeht auch als Tisch verwenden kann.

Wer Gewichte in der Gegend herumschleudert, dem muss klar sein, dass das gefährlich ist. Beim Wurf müssen alle gut in Deckung gehen oder besser die Gegend solange verlassen. Wir sind bei alledem sehr vorsichtig und achten darauf, dass weder Natur noch Menschen Schaden nehmen bei unseren Funkspäßen. Und das erwarten wir auch von euch.